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Der Mann und der Engel

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Gefunden in Herziges

Der Mann und sein Engel

"weißt Du eigentlich, wie sehr ich Dich liebe?" fragt der Mann.

"O ja, das weiß ich, denn auch ich liebe Dich." antwortet ihm der Engel.

"Ich möchte Dich immer beschützen", sagt der Mann.

"So so, du möchtest mich beschützen, wieso glaubst Du denn, dass ich Deinen Schutz brauche? entgegnet der Engel lächelnd.

"Ja weil du so klein und zart bist. Ein so wunderbares Wesen wie Dich, muss man behüten und beschützen, es könnte Dir etwas passieren. Es wäre schrecklich, wenn dir etwas zustoßen würde, ich würde daran sterben. Wirklich ich würde das nicht überleben.

Da lacht der Engel "Aber bitte mein Lieber, einem Engel kann nichts passieren, Engel sind sehr widerstandsfähig. Du glaubst also wirklich ich brauche deinen Schutz, weil ich so klein bin? Wie kommst Du eigentlich darauf, dass ich klein bin?"

"O bitte, mein Engel Du stehst doch direkt vor mir und ich finde du bist schon sehr klein und zart. Schau in den Spiegel und du wirst mir recht geben".

"Mein Lieber, ich bin nicht gekommen, weil ich Schutz brauche, sondern weil ich dich beschützen möchte, kannst du das verstehen?"

"Nein, mein Engel, das kann ich nicht verstehen. Ich habe noch nie in meinem ganzen Leben jemanden gebraucht, der mich beschützt. Ich habe immer alles allein mit mir ausgemacht. Ich glaube auch nicht, dass ein solch kleiner Engel, wie du einer bist, mir großen Schutz bieten kann. Wer hat dich überhaupt geschickt, um auf mich aufzupassen? Wieso glaubst du eigentlich, dass du auf mich aufpassen musst?"

Mein Lieber", sagt der Engel und blickt den Mann liebevoll an "Mich hat niemand geschickt. Engel werden gerufen und du hast mich gerufen".

"Bitte was habe ich? Ich glaube nicht mal an Engel und dann soll ich dich gerufen haben, das ist ja geradezu lächerlich. Welchen Grund soll ich denn gehabt haben, einen Engel zu rufen? Ich wüsste wirklich keinen, nicht einen einzigen Grund wüsste ich und Hilfe, na bitte, die brauche ich ja nun wirklich nicht?"

"Sei nicht albern, was ist dabei, wenn ein Mann einen Engel um Hilfe bittet. Du musst doch jetzt nicht böse werden, du hast mich gerufen und basta!" schimpft der Engel.

"Hab ich nicht!"sagt der Mann

"Hast du doch. Erinnerst du dich noch an die dicke Wolke, die am Himmel stand und die aussah wie ein Engel?"

"Ja aber natürlich erinnere ich mich an diese merkwürdige Wolke" sagt der Mann "Du willst mir aber doch jetzt nicht sagen, dass du die dicke Wolke bist, die dieses Herz unterm Arm trug? Das ist ja geradezu lächerlich. Es war eine Wolke am Himmel, die nur ganz kurz an einen Engel erinnerte, vielleicht war sie auch etwas ganz anderes, ein Schwan oder ein Elefant oder vielleicht ein Schiff, was weiß ich, es war bestimmt kein Engel. Manchmal sieht man eben auch etwas, was es gar nicht gibt. O, mein Engelchen und dann kommt noch hinzu, dass Du wunderschön und sehr klein bist. Du hast aber auch so gar nichts, von diesem dicken Wolkendings. Du glaubst doch nicht allen Ernstes ich hätte diesen dicken Engel, der natürlich keiner war, gerufen, damit er auf mich aufpasst. O nein, das glaub ich nicht."

"Soso, lacht das Engelchen wieder "Du meinst der Engel war Dir zu dick und ich bin perfekt, hab ich recht? So ungefähr siehst Du das also. Ja und weil ich wusste, dass Du keinen dicken Engel an Deiner Seite haben möchtest, bin ich halt als kleiner hilfloser und schutzbedürftiger, *hast du selbst gesagt*, Engel zu Dir gekommen. Ich wusste, dass ich Dir nur helfen kann, wenn ich Dir gefalle. Ein großer starker Engel, der hätte Dich doch verwirrt, Du hättest ihm beweisen müssen, wie großartig Du bist. Du hättest kein bisschen von Deiner Seele offenbart. Hab ich recht? Ich habe doch recht, oder? Also habe ich mir überlegt, das Beste ist, wenn Du mich magst und schön findest, denn nur dann konnte ich dir auch helfen."

"Du kannst machen was Du willst, mein liebster Engel, ich sehe Dich vor mir und Du bist wunderschön. Deine Augen, dein Mund, deine Stimme, eben Alles an dir ist perfekt."

"Siehst Du, wie falsch Du liegst?"

"Wieso liege ich falsch?" will der Mann wissen.

"Ja weil Du mich noch nie in deinem ganzen Leben gesehen hast". "Natürlich habe ich Dich schon gesehen und jetzt sehe ich Dich doch auch. Ich kenne auch Deine Stimme, was soll das Ganze?"

"Was Du siehst, das sind deine Wunschvorstellungen. Du hast Dir einen Traumengel gebastelt. Das ist nicht schlimm, das machen Menschen sehr oft. Sie idealisieren etwas und dann glauben sie, dass sie dieses selbstgebastelte Bild wirklich lieben. Ich bin noch nicht einmal so real wie deine dicke Wolke, du hast mich nach Deinen Wünschen und Träumen gestaltet und dich in diese Wunschgestalt verliebt. Es hat dir gefallen, einem zarten Wesen deine Liebe zu schenken. Du wolltest es beschützen und hast dich dabei anerkannt und stark gefühlt. Du musstest dich nicht gegen mich behaupten, so wie du das sonst meinst tun zu müssen. Bei mir durftest du endlich du selbst sein. Ich habe von dir nicht erwartet, dass du großartig bist, ich habe dir meine Liebe geschenkt und du hast sie angenommen und immer mehr Vertrauen zu mir gefasst. Ich habe dich so geliebt wie du bist und genau so liebe ich dich auch jetzt noch und so werde dich immer lieben. Nur wird es langsam Zeit, dass du vor anderen auch zu deiner weichen Seite stehst. Du musst nicht stark sein, kein Mensch außer dir erwartet das von dir.

Aber genug davon, ich habe eine große Aufgabe für dich! Ich möchte, dass du wieder zu deiner wahren Liebe findest, der Liebe, die dich schon ein halbes Leben lang begleitet. Du musst diese Liebe wieder finden. Du trägst sie tief und fest in deinem Herzen, aber auch bei ihr bist du der Meinung, du musst stark sein. Glaub mir mein Lieber, deine Liebe, ist viel stärker als du denkst. Versuch nicht immer für alle anderen die Verantwortung zu übernehmen. Versuch auch mal eine Schwäche zuzulassen. Du wirst sehen, du kannst bei anderen genau so frei und offen sein, wie du es bei mir bist. Ich bin mir sicher, dass keiner dir böse ist, wenn du einmal weinst oder um Hilfe bittest."

"Ja vielleicht hast du wirklich recht, ich will gern lernen, aber das kann ich nur, wenn du bei mir bist. Ich schaff das nicht allein. Ich brauche deine Hilfe. Mit deiner Hilfe schaff ich alles, aber allein? Nein wirklich, das will und das kann ich auch nicht".

"Jetzt muss ich aber doch lachen, mein Lieber, hast du nicht gesagt, du würdest keinen Engel um Hilfe bitten, weil du keinen brauchst und nun sagst du, du willst meine Hilfe, sonst schaffst du das alles nicht. Ich verspreche dir, dass ich so lange bei dir bleibe, bis du mich nicht mehr brauchst. Aber ich bitte dich auch, zu verstehen, dass ich nicht immer bei dir bleiben kann. Denk nicht, dass ich dich nicht mehr liebe, ich werde dich ewig lieben, nur kommt die Zeit, in der du wirklich nach Hause gehen musst, ohne mich. Ich kann dich nicht immer beschützen und das brauche ich auch nicht. Es kommt der Tag an dem ich nur noch Erinnerung bin. Vielleicht wirst du irgendwann einmal erzählen:

*Ich bin einmal einem Engel begegnet, der war sehr klein und zart und ich wollte ihn beschützen, aber der kleine Engel gab mir die Kraft zum Leben und hat mich zurück geführt in meine heile Welt*.

Vielleicht vergisst du mich aber auch und glaubst, dass ich nichts als ein schöner Traum war.

Ganz egal was geschieht und wie ich dir in Erinnerung bleibe, fühl dich in jeder Sekunde deines Lebens von mir beschützt und geliebt."

"Du meinst wirklich, dass ich ohne dich leben kann?" fragt der Mann und schaut den Engel sehr traurig an

"Ja das meine ich und ich bin mir sicher, dass du die Kraft dazu hast. Denkst du wirklich, ich würde dich hilflos hier stehen lassen, mit dem Wissen, dass du mich noch brauchst? Ich verlasse meinen Menschen immer erst dann, wenn er wieder allein gehen kann und ich bin mir sicher, du bist auf dem richtigen Weg."

Als der Mann seine Hand nach dem Engel ausstreckt, steht nur noch eine kleine Glasfigur vor ihm. Ein kleiner gläserner Engel mit einem roten Herzen in der Hand. Mit Tränen in den Augen geht der Mann zum Fenster und öffnet beide Flügel ganz weit. Er traut seinen Augen nicht, als hoch oben am strahlendblauen Himmelszelt eine einzige Wolke steht, sie sieht aus wie ein dicker Engel, der ein Herz im Arm hält....

Ute AnneMarie Schuster 24.1.2011

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LikeTeilenMeldenInfo     von UteSchuster   am 19.04.2011 um 8:51 Uhr
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