Nachdenkliches
Nachdenkliches
Ich bin doch nicht dein Kindermädchen
Eine alte Brücke stürzte ein und viele Menschen wurden in die Tiefe gerissen. Nach dem Unglück geschah Folgendes:
Viele Menschen sammelten sich an beiden Ufern des Flusses. Und dann erzählte plötzlich einer mit wichtiger Mine, dass er gewusst hätte, was passieren würde. Vor drei Wochen war er nämlich am Mittelpfeiler getaucht, weil sich ein Außenbordmotor seines Bootes gelöst und bei der Brücke im Fluss versunken war. Dabei hatte er festgestellt, dass der Pfeiler völlig unterspült war und nicht mehr lange tragen würde.
"Und du hast nicht geschrien, Mann?" fragte ihn ein anderer. "Hättest du nicht schreien müssen auf der Straße? Bei der Behörde? Auf dem Bauamt?"
"Ich bin doch kein Fachmann!", antwortete der Mann. "Mir hätte doch niemand geglaubt. Außerdem war es doch nicht meine Aufgabe, ich bin nur ein einfacher Bürger". (Lindolf Weingärtner: "Wer gesehen hat, muss schreien")
Durch sein Schweigen sind viele Menschen zu Tode gekommen.
Bin ich das Kindermädchen für meine Mitmenschen?
Auch ich habe manches Mal geschwiegen, weil ich dachte: "Misch dich nicht ein, wenn du nicht gefragt bist!"
Auch ich habe die Vernunft sprechen lassen: "Der Mensch ist alt genug. Er muss wissen, was er tut!"
Auch ich habe mich entschuldigt: "Wenn du deine Hilfe aufdrängst, wirst du als Helfertyp abqualifiziert".
Kennen Sie das auch? Kennen Sie auch diese Ausflüchte und Entschuldigungen? Dann machen Sie sich klar: Der Mitmensch ist mein Bruder, und Gott erwartet, dass ich mich um ihn kümmere.
Da fragte der Herr ihn: "Wo ist dein Bruder Abel?" "Was weiß ich?", antwortete Kain. "Soll ich ständig auf meinen Bruder aufpassen?" 1. Mose 4,9
Reinhold Ruthe
Ich bin doch nicht dein Kindermädchen
Eine alte Brücke stürzte ein und viele Menschen wurden in die Tiefe gerissen. Nach dem Unglück geschah Folgendes:
Viele Menschen sammelten sich an beiden Ufern des Flusses. Und dann erzählte plötzlich einer mit wichtiger Mine, dass er gewusst hätte, was passieren würde. Vor drei Wochen war er nämlich am Mittelpfeiler getaucht, weil sich ein Außenbordmotor seines Bootes gelöst und bei der Brücke im Fluss versunken war. Dabei hatte er festgestellt, dass der Pfeiler völlig unterspült war und nicht mehr lange tragen würde.
"Und du hast nicht geschrien, Mann?" fragte ihn ein anderer. "Hättest du nicht schreien müssen auf der Straße? Bei der Behörde? Auf dem Bauamt?"
"Ich bin doch kein Fachmann!", antwortete der Mann. "Mir hätte doch niemand geglaubt. Außerdem war es doch nicht meine Aufgabe, ich bin nur ein einfacher Bürger". (Lindolf Weingärtner: "Wer gesehen hat, muss schreien")
Durch sein Schweigen sind viele Menschen zu Tode gekommen.
Bin ich das Kindermädchen für meine Mitmenschen?
Auch ich habe manches Mal geschwiegen, weil ich dachte: "Misch dich nicht ein, wenn du nicht gefragt bist!"
Auch ich habe die Vernunft sprechen lassen: "Der Mensch ist alt genug. Er muss wissen, was er tut!"
Auch ich habe mich entschuldigt: "Wenn du deine Hilfe aufdrängst, wirst du als Helfertyp abqualifiziert".
Kennen Sie das auch? Kennen Sie auch diese Ausflüchte und Entschuldigungen? Dann machen Sie sich klar: Der Mitmensch ist mein Bruder, und Gott erwartet, dass ich mich um ihn kümmere.
Da fragte der Herr ihn: "Wo ist dein Bruder Abel?" "Was weiß ich?", antwortete Kain. "Soll ich ständig auf meinen Bruder aufpassen?" 1. Mose 4,9
Reinhold Ruthe
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