Der Märchenerzähler
Gefunden in
Herziges
Der Märchenerzähler
Unweit der alten Ruine,
nahe dem plätschernden Bach,
da lebte vor fast hundert Jahren,
ein Mann, von dem Mutter einst sprach.
Er hatte nichts als die Kleider,
die er am Leibe stets trug,
lebte nur von Beeren und Früchten
und Bäumen die nächtens er schlug.
Gern hätte er Frau und Kinder,
doch keine hat ihn erwählt.
Drum weinte er traurige Tränen,
auch das hat die Mutter erzählt.
Beim Gehen plagten ihn Schmerzen,
wenn er durch die Lande zog,
im Rucksack da trug er gar vieles,
das ihm seinen Rücken krumm bog.
Kindern erzählte er Märchen,
das war ein klein wenig Glück,
Entschädigung für seine Träume,
die lagen schon ewig zurück.
Im Beutel da trug er Bücher,
scharte die Kinder um sich,
sie lagen ihm dankbar zu Füßen,
dem Kobold, dem machmal er glich.
Oft brannte ein warmes Feuer,
wenn er von Kleinen umringt,
in die Glut warf rasch er Kartoffeln,
und hat dann ein Lied angestimmt.
Er sang von uralten Zeiten,
als alles ganz anders war,
dann zog auf den Schoß er ein Mädchen,
unbedacht der eignen Gefahr.
Er wollte nichts als beglücken,
schenken nur Freude, nichts mehr,
kein einziger wollte ihm glauben,
da wurde ums Herz ihm so schwer.
Für Kinder war er ein Engel,
doch hat das kein Mensch geseh´n,
sie verriegelten fest seine Türen
und ließen im Kalten ihn steh´n.
Nach Schnee und Eis kam der Frühling,
er küsste die Erde wach,
darunter lag tot nun der Alte,
gestorben am Herz, das zerbrach.
Ute AnneMarie Schuster Juli 2011
http://www.buch-schreiben.net/profil/profil.php?user=2108
http://www.buch-schreiben.net/kurzgeschichte/lesen2.php?story=57090
Unweit der alten Ruine,
nahe dem plätschernden Bach,
da lebte vor fast hundert Jahren,
ein Mann, von dem Mutter einst sprach.
Er hatte nichts als die Kleider,
die er am Leibe stets trug,
lebte nur von Beeren und Früchten
und Bäumen die nächtens er schlug.
Gern hätte er Frau und Kinder,
doch keine hat ihn erwählt.
Drum weinte er traurige Tränen,
auch das hat die Mutter erzählt.
Beim Gehen plagten ihn Schmerzen,
wenn er durch die Lande zog,
im Rucksack da trug er gar vieles,
das ihm seinen Rücken krumm bog.
Kindern erzählte er Märchen,
das war ein klein wenig Glück,
Entschädigung für seine Träume,
die lagen schon ewig zurück.
Im Beutel da trug er Bücher,
scharte die Kinder um sich,
sie lagen ihm dankbar zu Füßen,
dem Kobold, dem machmal er glich.
Oft brannte ein warmes Feuer,
wenn er von Kleinen umringt,
in die Glut warf rasch er Kartoffeln,
und hat dann ein Lied angestimmt.
Er sang von uralten Zeiten,
als alles ganz anders war,
dann zog auf den Schoß er ein Mädchen,
unbedacht der eignen Gefahr.
Er wollte nichts als beglücken,
schenken nur Freude, nichts mehr,
kein einziger wollte ihm glauben,
da wurde ums Herz ihm so schwer.
Für Kinder war er ein Engel,
doch hat das kein Mensch geseh´n,
sie verriegelten fest seine Türen
und ließen im Kalten ihn steh´n.
Nach Schnee und Eis kam der Frühling,
er küsste die Erde wach,
darunter lag tot nun der Alte,
gestorben am Herz, das zerbrach.
Ute AnneMarie Schuster Juli 2011
http://www.buch-schreiben.net/profil/profil.php?user=2108
http://www.buch-schreiben.net/kurzgeschichte/lesen2.php?story=57090
X
Loading........
![]() | ![]() ![]() Datenschutz HinweisWir haben absichtlich nicht die "normalen" Like-Buttons verwendet, da durch diese Buttons schon beim Laden der Seite – also ganz ohne dass der Anwender etwas dazu tut – Daten an die Betreiber der Netzwerkplattformen übertragen werden. Hier surfst du anonym! Doch mit einem Klick auf diese Buttons gelangst du zu den jeweiligen sozialen Netzwerken und wir haben keinen Einfluss auf den Umfang der Daten, die dort erhoben und gesammelt werden. | ![]() |