Frauen Problem?
Frauen Problem?
Ganz egal wie alt wir werden, es gibt Zeiten da fühlen wir uns uralt.
Mein persönlich ältestes Alter hatte ich mit genau dreißig Jahren. Es war mein Geburtstag, die jugendliche ZWEI, hatte mich in der Nacht verlassen. Es hatte nicht weh getan und ich fühlte mich genauso wie am Tag davor, bis ich mich über den Mülleimer bückte, um etwas in den Abfall zu werfen. Ein Knack und ich stand da wie ein gebogenes Hakerl und kam nicht mehr hoch. Wie lange ich in dieser unwürdigen Haltung verharrte weiß ich heute, mehr als dreißig Jahre danach natürlich nicht mehr. Ich weiß aber noch genau was mir damals durch meine Gehirnwindungen schoss: *Nun bist Du alt, nun fangen all die kleinen Macken und Altersbeschwerden an, der Weg nach vorn wird täglich kürzer!*
Ich kann versichern, dass mir danach kein Geburtstag mehr so weh getan hat. Körperlich und seelisch.
Mit jedem Jahr, dass ich älter wurde, wurde ich auch zufriedener. Heute ist es mir nicht mehr wichtig, dass mich die ganze Welt liebt oder mit Komplimenten überhäuft, heute kann ich sehr gut mit mir leben, habe eine glückliche Zufriedenheit gefunden, ja und seien wir doch einmal ganz ehrlich, ist es denn wirklich so wichtig, dass jeder uns toll findet? Nein, oder? Denn wir, dazu zähle ich mich auch, können nicht jeden lieben und bewundern. Ich glaube, wenn wir mit uns zufrieden sind, dann ist die Jahreszahl wirklich unwichtig.
Ich bekam von Opahans, einem meiner liebevollsten und warmherzigsten Verehrer zu dieser Geschichte folgendes geschenkt:
Frauen geben immer ihr richtiges Alter an-
-nur ein paar Jahre später.
Es gibt ein Alter, in dem eine Frau schön sein muss,
um geliebt zu werden.
Dann kommt das Alter, in dem sie geliebt werden muss,
um schön zu sein.
Die folgende Geschichte ist etwas humorig zu genießen. Man könnte ja sonst denken, ich oder die Protagonistin wären oberflächlich und hätten nur unser eigenes Ego im Sinn.
Sabrina neununddreißig
Nun ist also alles vorbei, morgen wird sie VIERZIG. In genaugenommen zweiundfünfzig Minuten ist Sabrina eine uralte Frau, die keiner mehr anschaut, die keiner mehr wahrnimmt, die keiner mehr sieht. O bitte, warum geht das Leben denn so rasch und brutal vorbei. Noch eben war sie ein junges Mädchen voller Sehnsucht und Träume und nun?? Aus!! Steinalt und Gramgebeugt!!
Nur das nicht, denkt Sabrina, als sie ihren Mann in der Küche rum werkeln hört. Er wird doch nicht etwa, jetzt, in dieser schrecklichen Situation, eine Flasche Sekt oder Champagner aufmachen wollen. Mir ist ganz sicher nicht danach. Feiern? Ja was denn? Vierzig? Ja ist das denn wirklich ein Grund zum Feiern? Wenn ich vierzig bin, dann bin ich auch gleich fünfzig und ehe ich mich versehe bin ich sechzig und weiter will ich ja nun mal gar nicht denken. Ich spinne? Nein wirklich nicht. Alle erzählen mir immer und immer wieder, dass mit jedem Geburtstag die Zeit schneller rennt. Na und wenn alle das sagen, dann wird da ja wohl auch etwas dran sein, oder?
Nicht nur in der Küche rumort es, nein auch im Wohnzimmer tobt der Bär. Wie kann ein Mann nur so instinktlos sein und einen derartigen Krach machen. Ja merkt er denn gar nicht, dass sie Trost und Zuspruch, eine Umarmung oder einfach nur einen Kuss, braucht?
Nur ein paar Worte, liebevoll und zärtlich, vielleicht so: * Liebes, du bist wunderschön, Liebling du bist mein ganzes Glück, Herzchen ich bin so froh, dass es dich gibt. Mein Engel du bist die wunderbarste Frau auf der ganzen Welt, Du wirst jeden Tag jünger.* Natürlich stellt Sabrina keinen Anspruch an genau diese Worte. Sie würde sich über jedes andere natürlich genauso freuen. Aber nichts passiert. Der frühere wortgewandte und fantasievolle Märchenprinz schweigt. Es wird geräumt, gemacht, getan. Türen knarren in ihren Scharnieren, Schubladen ruckeln hin und her, der Haushalt scheint fest in Prinzenhand zu liegen. Keinen Augenblick spürt er diesen tiefen traurigen Schmerz und diese magische Zahl. Na gut, ihn betrifft es auch nicht, schließlich heißt es ja: Männer werden mit jedem grauen Haar und jedem Tag den sie älter werden, interessanter und begehrenswerter. Wird nicht schmachtend von grauen Männerschläfen gesprochen? Voller Selbstmitleid rollen Sabrina tatsächlich ein paar kleine feuchttraurige Tränchen aus den Augen.
"Briii, Liebling" tönt es aus dem Wohnzimmer, "bitte, du bleibst schön wo du bist, nicht schauen, gell, ich möchte doch, dass meine Überraschung gelingt?". O Gott, nicht auch noch dieses dämliche *Brihi*, wie hasst sie das, kann denn kein Mensch denn ganz normalen Namen benutzen. Obwohl Bri, noch die harmloseste Verniedlichung von Sabrina ist. Kein Mensch kann sich vorstellen, in wie vielen verschiedenen Varianten man diesen Namen verunstalten kann. Die heißgeliebte Schwiegermutter, ruft sogar, wenn sie zeigen möchte wie sehr sie der Schwiegertochter zugetan ist: *Brieeele, mein Schatz!!* toll, oder? Und die allerbeste Freundin Margit, schreit wie eine wahnsinnige durch die Damenabteilung von Schneiders, so dass es auch in der letzen Ecke noch zu hören ist: *Brieli* oder *Briechen*. Klasse, oder? Alle Welt dreht sich dann in Briechens Richtung und schaut, wer denn nun dieses Briechen ist? Ja und alle Welt denkt dann: *Hilfe diese Trine, das ist also das Briechen, für so einen albernen Namen ist die nun wirklich viel zu alt.* Mit vierzig, nein mit neununddreißig, schließlich dauert es ja noch fast eine halbe Stunde, hat jeder Erwachsene das Recht auf einen vernünftigen Namen und da der nun mal im Pass steht, möchte man doch auch so genannt werden. Sabrina, schlicht und einfach Sabrina..
´Nebenkriegsschauplätze´, sind das, es geht hier um viel mehr, als um die Verniedlichung des wunderschönen Namen, es geht um die Angst vor dieser neuen Zahl, die aus einer drei, eine vier macht und nun zehn Jahre das Regiment übernimmt.
"Liebling" ruft Sabrina "Duhuu, Liebling? Sag mal, findest du mich alt? Bin ich noch attraktiv? Findest du mich noch erotisch? Würdest du mit mir flirten, wenn du mich nicht kennen würdest? Liiiiiiiiiiebling, hörst du mich?". Natürlich hört er nicht....., weil er damit beschäftigt ist, diese uralte CD mit ihrer Lieblingsmusik in den Player einzulegen. Versehentlich drück er auf *Start* und schon beginnt Elvis mit geölter Stimme *Only youuuu* zu singen.
Noch 22 Minuten. Endlich setzt der Liebste sich neben Sabrina, schaut sie an und dann folgt ein sehr unkluges: "Was ziehst du denn für ein Gesicht? "Schlechte Laune Bri, oder was ist los?" Welch liebevoller Kommentar, so zweiundzwanzig Minuten vor VIERZIG. *Na toll, nun wird auch noch Streit gesucht. Warum legt er eigentlich *Only you* ein, wenn er dieses Lied und Elvis schon erst recht, so scheußlich findet? Er hasst diese Musik und nun meckert er. . Naja meckern ist vielleicht ein bisschen, aber wirklich nur ein kleines bisschen übertrieben, aber muss er ihr denn nun auch noch unterstellen, dass sie ein Gesicht zieht?* Ganz hinten im Hals sitzen Tränen, die sich nicht runterschlucken lassen. Woher sie kommen, weiß Sabrina es auch nicht so ganz genau, sie sind einfach gewachsen und kriechen nun langsam hoch zu den Augen und tanzen sich in die Wimpern.
"Liebling, ich habe dich vorhin etwas gefragt" setzt Sabrina noch einmal mit etwas kratziger Stimme an. "Was hast du denn gefragt mein Schatz?" will der Liebste nun aber doch wissen. "Ob du mich noch gut findest, ob ich dir noch gefalle und ob du glaubst dass mich noch irgendjemand wahr nimmt, wenn ich vierzig bin. Duu, meinst du es flirtet noch mal jemand mit mir? Ich meine eine Frau von vierzig, ist ja nun mal nicht mehr jung".
"Ja sag einmal, bist du denn noch ganz bei Trost, wer soll denn mit dir flirten und bitteschön, warum willst du überhaupt flirten, du bist verheiratet und zwar mit mir und das nicht erst seit gestern, sondern seit zwanzig Jahren. Ich mache hier den Kasper für dich, stecke Kerzen an und lege diese dämliche CD von Elvis ein, den ich wirklich nicht ab kann und du fragst mich, deinen Mann, ob dich noch ein anderer Mann wahr nimmt, ich glaub ich bin im falschen Film"
"Naja, ich wollte doch nur wissen, ob ich dir noch gefalle und da du nicht geantwortet hast, dachte ich, wenn du mich schon nicht wahr nimmst, nimmt mich der Rest der Welt ja doch erst recht nicht wahr. Noch bin ich eine Frau von neununddreißig!"
"O mein Schätzchen, glaub mir, du bist wunderschön, du bist so, dass alle Welt dich toll findet, du bist einfach perfekt. Nur muss ich auch sagen, du bist manchmal verdammt anstrengend. Meinst du wirklich, dass Dein Leben sich in zwei Minuten so gravierend ändert, dass alle bemerken, wie alt Du geworden bist oder sie hinter vorgehaltener Hand sagen: "schau, mal die Sabrina ist aber alt geworden, mei die ist auch schon vierzig".
"Siehst du, nun hast du es auch gesagt, mit vierzig ist eine Frau alt"..
Wer möchte kann in den Kommentaren zu dieser Geschichte stöbern. Ich finde sie zum Teil sehr liebe- und verständnisvoll, auf jeden Fall aber sehr interessant.
Frauen Problem?
Ganz egal wie alt wir werden, es gibt Zeiten da fühlen wir uns uralt.
Mein persönlich ältestes Alter hatte ich mit genau dreißig Jahren. Es war mein Geburtstag, die jugendliche ZWEI, hatte mich in der Nacht verlassen. Es hatte nicht weh getan und ich fühlte mich genauso wie am Tag davor, bis ich mich über den Mülleimer bückte, um etwas in den Abfall zu werfen. Ein Knack und ich stand da wie ein gebogenes Hakerl und kam nicht mehr hoch. Wie lange ich in dieser unwürdigen Haltung verharrte weiß ich heute, mehr als dreißig Jahre danach natürlich nicht mehr. Ich weiß aber noch genau was mir damals durch meine Gehirnwindungen schoss: *Nun bist Du alt, nun fangen all die kleinen Macken und Altersbeschwerden an, der Weg nach vorn wird täglich kürzer!*
Ich kann versichern, dass mir danach kein Geburtstag mehr so weh getan hat. Körperlich und seelisch.
Mit jedem Jahr, dass ich älter wurde, wurde ich auch zufriedener. Heute ist es mir nicht mehr wichtig, dass mich die ganze Welt liebt oder mit Komplimenten überhäuft, heute kann ich sehr gut mit mir leben, habe eine glückliche Zufriedenheit gefunden, ja und seien wir doch einmal ganz ehrlich, ist es denn wirklich so wichtig, dass jeder uns toll findet? Nein, oder? Denn wir, dazu zähle ich mich auch, können nicht jeden lieben und bewundern. Ich glaube, wenn wir mit uns zufrieden sind, dann ist die Jahreszahl wirklich unwichtig.
Ich bekam von Opahans, einem meiner liebevollsten und warmherzigsten Verehrer zu dieser Geschichte folgendes geschenkt:
Frauen geben immer ihr richtiges Alter an-
-nur ein paar Jahre später.
Es gibt ein Alter, in dem eine Frau schön sein muss,
um geliebt zu werden.
Dann kommt das Alter, in dem sie geliebt werden muss,
um schön zu sein.
Die folgende Geschichte ist etwas humorig zu genießen. Man könnte ja sonst denken, ich oder die Protagonistin wären oberflächlich und hätten nur unser eigenes Ego im Sinn.
Sabrina neununddreißig
Nun ist also alles vorbei, morgen wird sie VIERZIG. In genaugenommen zweiundfünfzig Minuten ist Sabrina eine uralte Frau, die keiner mehr anschaut, die keiner mehr wahrnimmt, die keiner mehr sieht. O bitte, warum geht das Leben denn so rasch und brutal vorbei. Noch eben war sie ein junges Mädchen voller Sehnsucht und Träume und nun?? Aus!! Steinalt und Gramgebeugt!!
Nur das nicht, denkt Sabrina, als sie ihren Mann in der Küche rum werkeln hört. Er wird doch nicht etwa, jetzt, in dieser schrecklichen Situation, eine Flasche Sekt oder Champagner aufmachen wollen. Mir ist ganz sicher nicht danach. Feiern? Ja was denn? Vierzig? Ja ist das denn wirklich ein Grund zum Feiern? Wenn ich vierzig bin, dann bin ich auch gleich fünfzig und ehe ich mich versehe bin ich sechzig und weiter will ich ja nun mal gar nicht denken. Ich spinne? Nein wirklich nicht. Alle erzählen mir immer und immer wieder, dass mit jedem Geburtstag die Zeit schneller rennt. Na und wenn alle das sagen, dann wird da ja wohl auch etwas dran sein, oder?
Nicht nur in der Küche rumort es, nein auch im Wohnzimmer tobt der Bär. Wie kann ein Mann nur so instinktlos sein und einen derartigen Krach machen. Ja merkt er denn gar nicht, dass sie Trost und Zuspruch, eine Umarmung oder einfach nur einen Kuss, braucht?
Nur ein paar Worte, liebevoll und zärtlich, vielleicht so: * Liebes, du bist wunderschön, Liebling du bist mein ganzes Glück, Herzchen ich bin so froh, dass es dich gibt. Mein Engel du bist die wunderbarste Frau auf der ganzen Welt, Du wirst jeden Tag jünger.* Natürlich stellt Sabrina keinen Anspruch an genau diese Worte. Sie würde sich über jedes andere natürlich genauso freuen. Aber nichts passiert. Der frühere wortgewandte und fantasievolle Märchenprinz schweigt. Es wird geräumt, gemacht, getan. Türen knarren in ihren Scharnieren, Schubladen ruckeln hin und her, der Haushalt scheint fest in Prinzenhand zu liegen. Keinen Augenblick spürt er diesen tiefen traurigen Schmerz und diese magische Zahl. Na gut, ihn betrifft es auch nicht, schließlich heißt es ja: Männer werden mit jedem grauen Haar und jedem Tag den sie älter werden, interessanter und begehrenswerter. Wird nicht schmachtend von grauen Männerschläfen gesprochen? Voller Selbstmitleid rollen Sabrina tatsächlich ein paar kleine feuchttraurige Tränchen aus den Augen.
"Briii, Liebling" tönt es aus dem Wohnzimmer, "bitte, du bleibst schön wo du bist, nicht schauen, gell, ich möchte doch, dass meine Überraschung gelingt?". O Gott, nicht auch noch dieses dämliche *Brihi*, wie hasst sie das, kann denn kein Mensch denn ganz normalen Namen benutzen. Obwohl Bri, noch die harmloseste Verniedlichung von Sabrina ist. Kein Mensch kann sich vorstellen, in wie vielen verschiedenen Varianten man diesen Namen verunstalten kann. Die heißgeliebte Schwiegermutter, ruft sogar, wenn sie zeigen möchte wie sehr sie der Schwiegertochter zugetan ist: *Brieeele, mein Schatz!!* toll, oder? Und die allerbeste Freundin Margit, schreit wie eine wahnsinnige durch die Damenabteilung von Schneiders, so dass es auch in der letzen Ecke noch zu hören ist: *Brieli* oder *Briechen*. Klasse, oder? Alle Welt dreht sich dann in Briechens Richtung und schaut, wer denn nun dieses Briechen ist? Ja und alle Welt denkt dann: *Hilfe diese Trine, das ist also das Briechen, für so einen albernen Namen ist die nun wirklich viel zu alt.* Mit vierzig, nein mit neununddreißig, schließlich dauert es ja noch fast eine halbe Stunde, hat jeder Erwachsene das Recht auf einen vernünftigen Namen und da der nun mal im Pass steht, möchte man doch auch so genannt werden. Sabrina, schlicht und einfach Sabrina..
´Nebenkriegsschauplätze´, sind das, es geht hier um viel mehr, als um die Verniedlichung des wunderschönen Namen, es geht um die Angst vor dieser neuen Zahl, die aus einer drei, eine vier macht und nun zehn Jahre das Regiment übernimmt.
"Liebling" ruft Sabrina "Duhuu, Liebling? Sag mal, findest du mich alt? Bin ich noch attraktiv? Findest du mich noch erotisch? Würdest du mit mir flirten, wenn du mich nicht kennen würdest? Liiiiiiiiiiebling, hörst du mich?". Natürlich hört er nicht....., weil er damit beschäftigt ist, diese uralte CD mit ihrer Lieblingsmusik in den Player einzulegen. Versehentlich drück er auf *Start* und schon beginnt Elvis mit geölter Stimme *Only youuuu* zu singen.
Noch 22 Minuten. Endlich setzt der Liebste sich neben Sabrina, schaut sie an und dann folgt ein sehr unkluges: "Was ziehst du denn für ein Gesicht? "Schlechte Laune Bri, oder was ist los?" Welch liebevoller Kommentar, so zweiundzwanzig Minuten vor VIERZIG. *Na toll, nun wird auch noch Streit gesucht. Warum legt er eigentlich *Only you* ein, wenn er dieses Lied und Elvis schon erst recht, so scheußlich findet? Er hasst diese Musik und nun meckert er. . Naja meckern ist vielleicht ein bisschen, aber wirklich nur ein kleines bisschen übertrieben, aber muss er ihr denn nun auch noch unterstellen, dass sie ein Gesicht zieht?* Ganz hinten im Hals sitzen Tränen, die sich nicht runterschlucken lassen. Woher sie kommen, weiß Sabrina es auch nicht so ganz genau, sie sind einfach gewachsen und kriechen nun langsam hoch zu den Augen und tanzen sich in die Wimpern.
"Liebling, ich habe dich vorhin etwas gefragt" setzt Sabrina noch einmal mit etwas kratziger Stimme an. "Was hast du denn gefragt mein Schatz?" will der Liebste nun aber doch wissen. "Ob du mich noch gut findest, ob ich dir noch gefalle und ob du glaubst dass mich noch irgendjemand wahr nimmt, wenn ich vierzig bin. Duu, meinst du es flirtet noch mal jemand mit mir? Ich meine eine Frau von vierzig, ist ja nun mal nicht mehr jung".
"Ja sag einmal, bist du denn noch ganz bei Trost, wer soll denn mit dir flirten und bitteschön, warum willst du überhaupt flirten, du bist verheiratet und zwar mit mir und das nicht erst seit gestern, sondern seit zwanzig Jahren. Ich mache hier den Kasper für dich, stecke Kerzen an und lege diese dämliche CD von Elvis ein, den ich wirklich nicht ab kann und du fragst mich, deinen Mann, ob dich noch ein anderer Mann wahr nimmt, ich glaub ich bin im falschen Film"
"Naja, ich wollte doch nur wissen, ob ich dir noch gefalle und da du nicht geantwortet hast, dachte ich, wenn du mich schon nicht wahr nimmst, nimmt mich der Rest der Welt ja doch erst recht nicht wahr. Noch bin ich eine Frau von neununddreißig!"
"O mein Schätzchen, glaub mir, du bist wunderschön, du bist so, dass alle Welt dich toll findet, du bist einfach perfekt. Nur muss ich auch sagen, du bist manchmal verdammt anstrengend. Meinst du wirklich, dass Dein Leben sich in zwei Minuten so gravierend ändert, dass alle bemerken, wie alt Du geworden bist oder sie hinter vorgehaltener Hand sagen: "schau, mal die Sabrina ist aber alt geworden, mei die ist auch schon vierzig".
"Siehst du, nun hast du es auch gesagt, mit vierzig ist eine Frau alt"..
Wer möchte kann in den Kommentaren zu dieser Geschichte stöbern. Ich finde sie zum Teil sehr liebe- und verständnisvoll, auf jeden Fall aber sehr interessant.
http://www.buch-schreiben.net/b58110-Kurzgeschichte--------Frauen-.htm
(C) Ute AnneMarie Schuster August 2011
Ganz egal wie alt wir werden, es gibt Zeiten da fühlen wir uns uralt.
Mein persönlich ältestes Alter hatte ich mit genau dreißig Jahren. Es war mein Geburtstag, die jugendliche ZWEI, hatte mich in der Nacht verlassen. Es hatte nicht weh getan und ich fühlte mich genauso wie am Tag davor, bis ich mich über den Mülleimer bückte, um etwas in den Abfall zu werfen. Ein Knack und ich stand da wie ein gebogenes Hakerl und kam nicht mehr hoch. Wie lange ich in dieser unwürdigen Haltung verharrte weiß ich heute, mehr als dreißig Jahre danach natürlich nicht mehr. Ich weiß aber noch genau was mir damals durch meine Gehirnwindungen schoss: *Nun bist Du alt, nun fangen all die kleinen Macken und Altersbeschwerden an, der Weg nach vorn wird täglich kürzer!*
Ich kann versichern, dass mir danach kein Geburtstag mehr so weh getan hat. Körperlich und seelisch.
Mit jedem Jahr, dass ich älter wurde, wurde ich auch zufriedener. Heute ist es mir nicht mehr wichtig, dass mich die ganze Welt liebt oder mit Komplimenten überhäuft, heute kann ich sehr gut mit mir leben, habe eine glückliche Zufriedenheit gefunden, ja und seien wir doch einmal ganz ehrlich, ist es denn wirklich so wichtig, dass jeder uns toll findet? Nein, oder? Denn wir, dazu zähle ich mich auch, können nicht jeden lieben und bewundern. Ich glaube, wenn wir mit uns zufrieden sind, dann ist die Jahreszahl wirklich unwichtig.
Ich bekam von Opahans, einem meiner liebevollsten und warmherzigsten Verehrer zu dieser Geschichte folgendes geschenkt:
Frauen geben immer ihr richtiges Alter an-
-nur ein paar Jahre später.
Es gibt ein Alter, in dem eine Frau schön sein muss,
um geliebt zu werden.
Dann kommt das Alter, in dem sie geliebt werden muss,
um schön zu sein.
Die folgende Geschichte ist etwas humorig zu genießen. Man könnte ja sonst denken, ich oder die Protagonistin wären oberflächlich und hätten nur unser eigenes Ego im Sinn.
Sabrina neununddreißig
Nun ist also alles vorbei, morgen wird sie VIERZIG. In genaugenommen zweiundfünfzig Minuten ist Sabrina eine uralte Frau, die keiner mehr anschaut, die keiner mehr wahrnimmt, die keiner mehr sieht. O bitte, warum geht das Leben denn so rasch und brutal vorbei. Noch eben war sie ein junges Mädchen voller Sehnsucht und Träume und nun?? Aus!! Steinalt und Gramgebeugt!!
Nur das nicht, denkt Sabrina, als sie ihren Mann in der Küche rum werkeln hört. Er wird doch nicht etwa, jetzt, in dieser schrecklichen Situation, eine Flasche Sekt oder Champagner aufmachen wollen. Mir ist ganz sicher nicht danach. Feiern? Ja was denn? Vierzig? Ja ist das denn wirklich ein Grund zum Feiern? Wenn ich vierzig bin, dann bin ich auch gleich fünfzig und ehe ich mich versehe bin ich sechzig und weiter will ich ja nun mal gar nicht denken. Ich spinne? Nein wirklich nicht. Alle erzählen mir immer und immer wieder, dass mit jedem Geburtstag die Zeit schneller rennt. Na und wenn alle das sagen, dann wird da ja wohl auch etwas dran sein, oder?
Nicht nur in der Küche rumort es, nein auch im Wohnzimmer tobt der Bär. Wie kann ein Mann nur so instinktlos sein und einen derartigen Krach machen. Ja merkt er denn gar nicht, dass sie Trost und Zuspruch, eine Umarmung oder einfach nur einen Kuss, braucht?
Nur ein paar Worte, liebevoll und zärtlich, vielleicht so: * Liebes, du bist wunderschön, Liebling du bist mein ganzes Glück, Herzchen ich bin so froh, dass es dich gibt. Mein Engel du bist die wunderbarste Frau auf der ganzen Welt, Du wirst jeden Tag jünger.* Natürlich stellt Sabrina keinen Anspruch an genau diese Worte. Sie würde sich über jedes andere natürlich genauso freuen. Aber nichts passiert. Der frühere wortgewandte und fantasievolle Märchenprinz schweigt. Es wird geräumt, gemacht, getan. Türen knarren in ihren Scharnieren, Schubladen ruckeln hin und her, der Haushalt scheint fest in Prinzenhand zu liegen. Keinen Augenblick spürt er diesen tiefen traurigen Schmerz und diese magische Zahl. Na gut, ihn betrifft es auch nicht, schließlich heißt es ja: Männer werden mit jedem grauen Haar und jedem Tag den sie älter werden, interessanter und begehrenswerter. Wird nicht schmachtend von grauen Männerschläfen gesprochen? Voller Selbstmitleid rollen Sabrina tatsächlich ein paar kleine feuchttraurige Tränchen aus den Augen.
"Briii, Liebling" tönt es aus dem Wohnzimmer, "bitte, du bleibst schön wo du bist, nicht schauen, gell, ich möchte doch, dass meine Überraschung gelingt?". O Gott, nicht auch noch dieses dämliche *Brihi*, wie hasst sie das, kann denn kein Mensch denn ganz normalen Namen benutzen. Obwohl Bri, noch die harmloseste Verniedlichung von Sabrina ist. Kein Mensch kann sich vorstellen, in wie vielen verschiedenen Varianten man diesen Namen verunstalten kann. Die heißgeliebte Schwiegermutter, ruft sogar, wenn sie zeigen möchte wie sehr sie der Schwiegertochter zugetan ist: *Brieeele, mein Schatz!!* toll, oder? Und die allerbeste Freundin Margit, schreit wie eine wahnsinnige durch die Damenabteilung von Schneiders, so dass es auch in der letzen Ecke noch zu hören ist: *Brieli* oder *Briechen*. Klasse, oder? Alle Welt dreht sich dann in Briechens Richtung und schaut, wer denn nun dieses Briechen ist? Ja und alle Welt denkt dann: *Hilfe diese Trine, das ist also das Briechen, für so einen albernen Namen ist die nun wirklich viel zu alt.* Mit vierzig, nein mit neununddreißig, schließlich dauert es ja noch fast eine halbe Stunde, hat jeder Erwachsene das Recht auf einen vernünftigen Namen und da der nun mal im Pass steht, möchte man doch auch so genannt werden. Sabrina, schlicht und einfach Sabrina..
´Nebenkriegsschauplätze´, sind das, es geht hier um viel mehr, als um die Verniedlichung des wunderschönen Namen, es geht um die Angst vor dieser neuen Zahl, die aus einer drei, eine vier macht und nun zehn Jahre das Regiment übernimmt.
"Liebling" ruft Sabrina "Duhuu, Liebling? Sag mal, findest du mich alt? Bin ich noch attraktiv? Findest du mich noch erotisch? Würdest du mit mir flirten, wenn du mich nicht kennen würdest? Liiiiiiiiiiebling, hörst du mich?". Natürlich hört er nicht....., weil er damit beschäftigt ist, diese uralte CD mit ihrer Lieblingsmusik in den Player einzulegen. Versehentlich drück er auf *Start* und schon beginnt Elvis mit geölter Stimme *Only youuuu* zu singen.
Noch 22 Minuten. Endlich setzt der Liebste sich neben Sabrina, schaut sie an und dann folgt ein sehr unkluges: "Was ziehst du denn für ein Gesicht? "Schlechte Laune Bri, oder was ist los?" Welch liebevoller Kommentar, so zweiundzwanzig Minuten vor VIERZIG. *Na toll, nun wird auch noch Streit gesucht. Warum legt er eigentlich *Only you* ein, wenn er dieses Lied und Elvis schon erst recht, so scheußlich findet? Er hasst diese Musik und nun meckert er. . Naja meckern ist vielleicht ein bisschen, aber wirklich nur ein kleines bisschen übertrieben, aber muss er ihr denn nun auch noch unterstellen, dass sie ein Gesicht zieht?* Ganz hinten im Hals sitzen Tränen, die sich nicht runterschlucken lassen. Woher sie kommen, weiß Sabrina es auch nicht so ganz genau, sie sind einfach gewachsen und kriechen nun langsam hoch zu den Augen und tanzen sich in die Wimpern.
"Liebling, ich habe dich vorhin etwas gefragt" setzt Sabrina noch einmal mit etwas kratziger Stimme an. "Was hast du denn gefragt mein Schatz?" will der Liebste nun aber doch wissen. "Ob du mich noch gut findest, ob ich dir noch gefalle und ob du glaubst dass mich noch irgendjemand wahr nimmt, wenn ich vierzig bin. Duu, meinst du es flirtet noch mal jemand mit mir? Ich meine eine Frau von vierzig, ist ja nun mal nicht mehr jung".
"Ja sag einmal, bist du denn noch ganz bei Trost, wer soll denn mit dir flirten und bitteschön, warum willst du überhaupt flirten, du bist verheiratet und zwar mit mir und das nicht erst seit gestern, sondern seit zwanzig Jahren. Ich mache hier den Kasper für dich, stecke Kerzen an und lege diese dämliche CD von Elvis ein, den ich wirklich nicht ab kann und du fragst mich, deinen Mann, ob dich noch ein anderer Mann wahr nimmt, ich glaub ich bin im falschen Film"
"Naja, ich wollte doch nur wissen, ob ich dir noch gefalle und da du nicht geantwortet hast, dachte ich, wenn du mich schon nicht wahr nimmst, nimmt mich der Rest der Welt ja doch erst recht nicht wahr. Noch bin ich eine Frau von neununddreißig!"
"O mein Schätzchen, glaub mir, du bist wunderschön, du bist so, dass alle Welt dich toll findet, du bist einfach perfekt. Nur muss ich auch sagen, du bist manchmal verdammt anstrengend. Meinst du wirklich, dass Dein Leben sich in zwei Minuten so gravierend ändert, dass alle bemerken, wie alt Du geworden bist oder sie hinter vorgehaltener Hand sagen: "schau, mal die Sabrina ist aber alt geworden, mei die ist auch schon vierzig".
"Siehst du, nun hast du es auch gesagt, mit vierzig ist eine Frau alt"..
Wer möchte kann in den Kommentaren zu dieser Geschichte stöbern. Ich finde sie zum Teil sehr liebe- und verständnisvoll, auf jeden Fall aber sehr interessant.
Frauen Problem?
Ganz egal wie alt wir werden, es gibt Zeiten da fühlen wir uns uralt.
Mein persönlich ältestes Alter hatte ich mit genau dreißig Jahren. Es war mein Geburtstag, die jugendliche ZWEI, hatte mich in der Nacht verlassen. Es hatte nicht weh getan und ich fühlte mich genauso wie am Tag davor, bis ich mich über den Mülleimer bückte, um etwas in den Abfall zu werfen. Ein Knack und ich stand da wie ein gebogenes Hakerl und kam nicht mehr hoch. Wie lange ich in dieser unwürdigen Haltung verharrte weiß ich heute, mehr als dreißig Jahre danach natürlich nicht mehr. Ich weiß aber noch genau was mir damals durch meine Gehirnwindungen schoss: *Nun bist Du alt, nun fangen all die kleinen Macken und Altersbeschwerden an, der Weg nach vorn wird täglich kürzer!*
Ich kann versichern, dass mir danach kein Geburtstag mehr so weh getan hat. Körperlich und seelisch.
Mit jedem Jahr, dass ich älter wurde, wurde ich auch zufriedener. Heute ist es mir nicht mehr wichtig, dass mich die ganze Welt liebt oder mit Komplimenten überhäuft, heute kann ich sehr gut mit mir leben, habe eine glückliche Zufriedenheit gefunden, ja und seien wir doch einmal ganz ehrlich, ist es denn wirklich so wichtig, dass jeder uns toll findet? Nein, oder? Denn wir, dazu zähle ich mich auch, können nicht jeden lieben und bewundern. Ich glaube, wenn wir mit uns zufrieden sind, dann ist die Jahreszahl wirklich unwichtig.
Ich bekam von Opahans, einem meiner liebevollsten und warmherzigsten Verehrer zu dieser Geschichte folgendes geschenkt:
Frauen geben immer ihr richtiges Alter an-
-nur ein paar Jahre später.
Es gibt ein Alter, in dem eine Frau schön sein muss,
um geliebt zu werden.
Dann kommt das Alter, in dem sie geliebt werden muss,
um schön zu sein.
Die folgende Geschichte ist etwas humorig zu genießen. Man könnte ja sonst denken, ich oder die Protagonistin wären oberflächlich und hätten nur unser eigenes Ego im Sinn.
Sabrina neununddreißig
Nun ist also alles vorbei, morgen wird sie VIERZIG. In genaugenommen zweiundfünfzig Minuten ist Sabrina eine uralte Frau, die keiner mehr anschaut, die keiner mehr wahrnimmt, die keiner mehr sieht. O bitte, warum geht das Leben denn so rasch und brutal vorbei. Noch eben war sie ein junges Mädchen voller Sehnsucht und Träume und nun?? Aus!! Steinalt und Gramgebeugt!!
Nur das nicht, denkt Sabrina, als sie ihren Mann in der Küche rum werkeln hört. Er wird doch nicht etwa, jetzt, in dieser schrecklichen Situation, eine Flasche Sekt oder Champagner aufmachen wollen. Mir ist ganz sicher nicht danach. Feiern? Ja was denn? Vierzig? Ja ist das denn wirklich ein Grund zum Feiern? Wenn ich vierzig bin, dann bin ich auch gleich fünfzig und ehe ich mich versehe bin ich sechzig und weiter will ich ja nun mal gar nicht denken. Ich spinne? Nein wirklich nicht. Alle erzählen mir immer und immer wieder, dass mit jedem Geburtstag die Zeit schneller rennt. Na und wenn alle das sagen, dann wird da ja wohl auch etwas dran sein, oder?
Nicht nur in der Küche rumort es, nein auch im Wohnzimmer tobt der Bär. Wie kann ein Mann nur so instinktlos sein und einen derartigen Krach machen. Ja merkt er denn gar nicht, dass sie Trost und Zuspruch, eine Umarmung oder einfach nur einen Kuss, braucht?
Nur ein paar Worte, liebevoll und zärtlich, vielleicht so: * Liebes, du bist wunderschön, Liebling du bist mein ganzes Glück, Herzchen ich bin so froh, dass es dich gibt. Mein Engel du bist die wunderbarste Frau auf der ganzen Welt, Du wirst jeden Tag jünger.* Natürlich stellt Sabrina keinen Anspruch an genau diese Worte. Sie würde sich über jedes andere natürlich genauso freuen. Aber nichts passiert. Der frühere wortgewandte und fantasievolle Märchenprinz schweigt. Es wird geräumt, gemacht, getan. Türen knarren in ihren Scharnieren, Schubladen ruckeln hin und her, der Haushalt scheint fest in Prinzenhand zu liegen. Keinen Augenblick spürt er diesen tiefen traurigen Schmerz und diese magische Zahl. Na gut, ihn betrifft es auch nicht, schließlich heißt es ja: Männer werden mit jedem grauen Haar und jedem Tag den sie älter werden, interessanter und begehrenswerter. Wird nicht schmachtend von grauen Männerschläfen gesprochen? Voller Selbstmitleid rollen Sabrina tatsächlich ein paar kleine feuchttraurige Tränchen aus den Augen.
"Briii, Liebling" tönt es aus dem Wohnzimmer, "bitte, du bleibst schön wo du bist, nicht schauen, gell, ich möchte doch, dass meine Überraschung gelingt?". O Gott, nicht auch noch dieses dämliche *Brihi*, wie hasst sie das, kann denn kein Mensch denn ganz normalen Namen benutzen. Obwohl Bri, noch die harmloseste Verniedlichung von Sabrina ist. Kein Mensch kann sich vorstellen, in wie vielen verschiedenen Varianten man diesen Namen verunstalten kann. Die heißgeliebte Schwiegermutter, ruft sogar, wenn sie zeigen möchte wie sehr sie der Schwiegertochter zugetan ist: *Brieeele, mein Schatz!!* toll, oder? Und die allerbeste Freundin Margit, schreit wie eine wahnsinnige durch die Damenabteilung von Schneiders, so dass es auch in der letzen Ecke noch zu hören ist: *Brieli* oder *Briechen*. Klasse, oder? Alle Welt dreht sich dann in Briechens Richtung und schaut, wer denn nun dieses Briechen ist? Ja und alle Welt denkt dann: *Hilfe diese Trine, das ist also das Briechen, für so einen albernen Namen ist die nun wirklich viel zu alt.* Mit vierzig, nein mit neununddreißig, schließlich dauert es ja noch fast eine halbe Stunde, hat jeder Erwachsene das Recht auf einen vernünftigen Namen und da der nun mal im Pass steht, möchte man doch auch so genannt werden. Sabrina, schlicht und einfach Sabrina..
´Nebenkriegsschauplätze´, sind das, es geht hier um viel mehr, als um die Verniedlichung des wunderschönen Namen, es geht um die Angst vor dieser neuen Zahl, die aus einer drei, eine vier macht und nun zehn Jahre das Regiment übernimmt.
"Liebling" ruft Sabrina "Duhuu, Liebling? Sag mal, findest du mich alt? Bin ich noch attraktiv? Findest du mich noch erotisch? Würdest du mit mir flirten, wenn du mich nicht kennen würdest? Liiiiiiiiiiebling, hörst du mich?". Natürlich hört er nicht....., weil er damit beschäftigt ist, diese uralte CD mit ihrer Lieblingsmusik in den Player einzulegen. Versehentlich drück er auf *Start* und schon beginnt Elvis mit geölter Stimme *Only youuuu* zu singen.
Noch 22 Minuten. Endlich setzt der Liebste sich neben Sabrina, schaut sie an und dann folgt ein sehr unkluges: "Was ziehst du denn für ein Gesicht? "Schlechte Laune Bri, oder was ist los?" Welch liebevoller Kommentar, so zweiundzwanzig Minuten vor VIERZIG. *Na toll, nun wird auch noch Streit gesucht. Warum legt er eigentlich *Only you* ein, wenn er dieses Lied und Elvis schon erst recht, so scheußlich findet? Er hasst diese Musik und nun meckert er. . Naja meckern ist vielleicht ein bisschen, aber wirklich nur ein kleines bisschen übertrieben, aber muss er ihr denn nun auch noch unterstellen, dass sie ein Gesicht zieht?* Ganz hinten im Hals sitzen Tränen, die sich nicht runterschlucken lassen. Woher sie kommen, weiß Sabrina es auch nicht so ganz genau, sie sind einfach gewachsen und kriechen nun langsam hoch zu den Augen und tanzen sich in die Wimpern.
"Liebling, ich habe dich vorhin etwas gefragt" setzt Sabrina noch einmal mit etwas kratziger Stimme an. "Was hast du denn gefragt mein Schatz?" will der Liebste nun aber doch wissen. "Ob du mich noch gut findest, ob ich dir noch gefalle und ob du glaubst dass mich noch irgendjemand wahr nimmt, wenn ich vierzig bin. Duu, meinst du es flirtet noch mal jemand mit mir? Ich meine eine Frau von vierzig, ist ja nun mal nicht mehr jung".
"Ja sag einmal, bist du denn noch ganz bei Trost, wer soll denn mit dir flirten und bitteschön, warum willst du überhaupt flirten, du bist verheiratet und zwar mit mir und das nicht erst seit gestern, sondern seit zwanzig Jahren. Ich mache hier den Kasper für dich, stecke Kerzen an und lege diese dämliche CD von Elvis ein, den ich wirklich nicht ab kann und du fragst mich, deinen Mann, ob dich noch ein anderer Mann wahr nimmt, ich glaub ich bin im falschen Film"
"Naja, ich wollte doch nur wissen, ob ich dir noch gefalle und da du nicht geantwortet hast, dachte ich, wenn du mich schon nicht wahr nimmst, nimmt mich der Rest der Welt ja doch erst recht nicht wahr. Noch bin ich eine Frau von neununddreißig!"
"O mein Schätzchen, glaub mir, du bist wunderschön, du bist so, dass alle Welt dich toll findet, du bist einfach perfekt. Nur muss ich auch sagen, du bist manchmal verdammt anstrengend. Meinst du wirklich, dass Dein Leben sich in zwei Minuten so gravierend ändert, dass alle bemerken, wie alt Du geworden bist oder sie hinter vorgehaltener Hand sagen: "schau, mal die Sabrina ist aber alt geworden, mei die ist auch schon vierzig".
"Siehst du, nun hast du es auch gesagt, mit vierzig ist eine Frau alt"..
Wer möchte kann in den Kommentaren zu dieser Geschichte stöbern. Ich finde sie zum Teil sehr liebe- und verständnisvoll, auf jeden Fall aber sehr interessant.
http://www.buch-schreiben.net/b58110-Kurzgeschichte--------Frauen-.htm
(C) Ute AnneMarie Schuster August 2011
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