Karaffen aus der guten alten Zeit
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Weinkaraffen fehlten im 19. Jahr hundert an keiner herrschaftlichen Tafel. Heute führen sie selbst in Sammlerkreisen ein Nischendasein
"An gewissen Stücken kann man die vergangene Zeit so sehr spüren, dass man fast glaubt, gleich kommt der Butler, um Wein nachzuschenken", erklärt einer der wichtigsten Sammler von Claret-Karaffen, der jedoch anonym bleiben möchte, seine Begeisterung.
Werden die kunstvollen Glaskaraffen mit Silbermontierung heute meist in Vitrinen vor dem Zerbrechen bewahrt, zierten sie zwischen 1830 und 1920 jede herrschaftlichen Tafel. Ton- und Glaskrüge haben die Karaffen abgelöst, die schwer handzuhabende Silberkanne elegant und günstiger ersetzt. Bis man im 20. Jahrhundert zur rein funktionalen Glaskaraffe oder gleich zur Weinflasche übergegangen ist, galten Claret-Karaffen als Ausdruck vorzüglicher Tischkultur - die sich heute rechnen kann: "Bei hochqualitativen, ästhetisch ansprechenden und seltenen Stücken sind Wertsteigerungen von 30 Prozent in fünf Jahren keine Ausnahme", sagt der Sammler. Reine Gebrauchsgegenstände aus dieser Zeit würden ihren Wert zumindest behalten.

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